FOS Vorklasse beim Zeitzeugengespräch mit Charlotte Knobloch
Zeitzeugin im Gespräch
01.1945: Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz – ein denkwürdiger Tag, der regelmäßige und jährliche Erinnerung erhält. Wir sprechen von Erinnerungskultur, dem kulturellen Gedächtnis, das auch in unserer heutigen, gefestigten Demokratie von so wichtiger Bedeutung ist. Denn Demokratie und unsere im Grundgesetz verankerten Rechte sind nicht selbstverständlich. Aus diesem Grund ist es für uns heute noch ein Privileg Zeitzeugen zu hören, die aus ihrer Erlebensperspektive die Schrecken des Nationalsozialismus für uns erzählen, uns mit den schlimmsten Menschenrechtsverletzungen aus dieser Zeit konfrontieren und daran erinnern und auch mahnen, damit kein zweiter Holocaust passiert.
Charlotte Knobloch, geboren 1932 und die aktuell wohl bekannteste Zeitzeugin in Deutschland berichtete am 27.02.2024 über einen YouTube-Livestream aus München über ihr Leben als Jüdin im Nazideutschland, und ihr Glück den Holocaust zu überleben. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern waren nicht nur selbst in München anwesend, sondern über den YouTube Kanal zugeschalten. So auch die FOS-Vorklasse aus Regen, die von ihrem Klassenzimmer aus teilnahm.
Eine ganze Stunde lang durften wir den ergreifenden Erzählungen von Frau Knobloch folgen und konnten uns durch ihre auch emotionalen Berichte, Erlebnisse, Empfindungen zumindest ein klein wenig vorstellen, was sie als Jüdin in dieser Zeit durchlebt haben muss. Ihr gebührt aller Respekt gehört und ernst genommen zu werden, so die Schülerinnen und Schüler im Nachgang des Gesprächs.
Insgesamt ist es doch notwendig, in aktuellen Zeiten, in denen es wieder Krieg nicht nur in Europa gibt, über den eigenen Horizont zu schauen – und auch zurück in die Geschichte. Heißt: aus der Geschichte lernen, reflektieren und sich im eigenen Land für demokratische Werte einsetzen. Das bedeutet schließlich auch Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen.
Das Zeitzeugengespräch macht eines deutlich: Vergessen der Naziverbrechen darf keine Option sein. Holocaust - Leugnern und Verharmlosern muss mit den Berichten von Überlebenden begegnet werden. Heute ist es wichtiger denn je, dass die Menschenrechte geschützt werden und wir alle Respekt, Toleranz, Zivilcourage und Empathie füreinander hegen und auch aktiv leben – anstatt Egoismus und eine Atmosphäre des Wegschauens. Darin liegt heute unser aller Verantwortung.