Die „Nacht der Wissenschaften“ an der Fachoberschule Regen bot Schülern, Lehrkräften, Ehemaligen und Gästen einen abwechslungsreichen und inspirierenden Abend. Im Mittelpunkt standen die Präsentationen der Seminararbeiten der 13. Jahrgangsstufe, die nach wissenschaftlichen Kriterien erstellt wurden.
In lockerer Atmosphäre eröffnete Andreas Loibl, der Leiter des Beruflichen Schulzentrums Regen, die Veranstaltung. Neben den Schülern begrüßte er zahlreiche Ehrengäste, Eltern und interessierte Besucher.
Organisiert von der Seminarfachkoordinatorin Christa Meierhofer fanden die Vorträge in mehreren Räumen statt. Die Themenbereiche reichten von „Prima Klima“- mit aktuellen Fragestellungen rund um Klimawandel und Umweltschutz – bis hin zu „Tourismus im Wandel der Zeit“ mit seinen Herausforderungen. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre Ergebnisse jeweils in zehnminütigen Vorträgen, die von fundierter Recherche und persönlichem Engagement zeugten. „Mit dem Thema Skitourismus im Wandel der Zeit lernte ich meine Heimat noch besser kennen“, meinte die Seminaristin Katharina Krieg.
Ein besonderes Highlight bildeten die Berichte von Schülerinnen über ihren Aufenthalt in Dublin. Möglich wurde dies durch das Erasmus Plus Programm, das internationale Bildungsprojekte fördert. „Mein Aufenthalt in Dublin war eine bereichernde Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann“, sagte Mia Seidl.
Erweitert wurden die Vorträge durch ehemalige Schüler, die über ihren beruflichen Werdegang nach dem Abschluss an der FOS erzählten und damit sicherlich für die Fachoberschule Werbung machten. „Es ist schön, den aktuellen Schülern von unserem beruflichen Werdegang zu erzählen und zu motivieren, fand die Realschullehrerin Julia Lange. In einer anschließenden zehnminütigen Pause konnten sich die Besucher mit leckeren Cocktails und Fingerfood stärken. Die Schulband sorgte für die musikalische Unterhaltung, während sich Gäste, Schüler und Lehrkräfte angeregt über die Vorträge und Erfahrungen austauschten.
Mit ihrem abwechslungsreichen Programm und den engagierten Beiträgen der Schüler und Ehemaligen setzte die „Nacht der Wissenschaften“ an der FOS Regen ein starkes Zeichen für praxisnahes Lernen und Gemeinschaft. Die positive Resonanz legt nahe, dass die Veranstaltung auch im kommenden Jahr wieder stattfinden wird.
Die Schüler der 11. Klassen lernen an einem Tag alles über Miete, Steuern, Finanzen und Krankenkassen
Ein Crashkurs fürs Leben – das ist der Zukunftstag. Innerhalb eines Schultages bringt das Team der Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung (IWJB) gemeinsam mit Referenten aus der Praxis Schülerinnen und Schülern alltagspraktisches Wissen in den Bereichen Steuern, Wohnen, Krankenkassen und Finanzen bei – Themen, mit denen sich jeder und jede beim Start ins Erwachsenenleben beschäftigen muss, für die im Schulalltag aber selten Zeit bleibt. Diese Lücke möchten die Gründer des Zukunftstags mithilfe ihres unabhängigen Projekttages füllen. Am 19. Mai war daher der Zukunftstag an der Fachoberschule Regen zu Gast. Als sich eine Kölner Schülerin 2015 in einem Tweet darüber beschwerte, sie könne eine Gedichtanalyse in vier Sprachen schreiben, habe aber keine Ahnung von Miete, Steuern und Versicherungen, löste dies eine Debatte über die ökonomische Bildung an deutschen Schulen aus. Auch die Gründer des Zukunftstags konnten sich damit identifizieren, eröffneten die Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung und riefen so 2019 den Zukunftstag ins Leben. „Mit dem Zukunftstag bieten wir jungen Menschen ganz praktische Hilfestellung und geben ihnen Wissen mit auf den Weg, das sie beim Start ins Erwachsenenleben benötigen. Darüber hinaus adressieren wir aber auch gesellschaftliche Probleme. So machen wir im Finanzworkshop darauf aufmerksam, dass es wichtig ist, schon in jungen Jahren finanziell für das Alter vorzusorgen, um Altersarmut zu verhindern.“, erklärt Lorenzo Wienecke, einer der Gründer. Jeder Zukunftstag besteht aus den vier Workshops Steuern, Finanzen, Krankenkassen und Wohnen. Das Team des Zukunftstags übernimmt die Organisation der Referenten und stellt die Lerninhalte zur Verfügung. Gehalten werden die Workshops von Experten aus der Region auf ehrenamtlicher Basis, die alle Rückfragen der Schülerinnen und Schüler kompetent beantworten können. In Regen übernahmen Marcel Gumerov, Kevin Schifferstein und Stefan Stegbauer von der SKP Consulting GmbH & Co. KG den Workshop Wohnen, Andreas Zellner und Evelyn Wiedergold von der VP GenoBank erarbeiteten mit den Schülern Inhalte zum Themengebiet Finanzen, Steuerberaterin Pamela Baierl und Corinna Aichinger brachten den Schülern den Bereich Steuern näher und Volker Neuhöfer vom Team Zukunftstag trainierte die Schüler im Bereich Berufsvorbereitung. Der Zukunftstag bot den teilnehmenden Schülern nicht nur einen spannenden Einblick in die Welt der Finanzen, sondern auch die Möglichkeit, aktiv mit Experten zu sehr alltagsrelevanten Themen ins Gespräch zu kommen und in kleinen Arbeitsgruppen individuelle Fragen zu stellen. Der Erfolg des Zukunftstages wurde im positiven Feedback der Lernenden deutlich, die sich überrascht zeigten, wie interessant und greifbar finanzielle Themen sein können, wenn sie praxisnah vermittelt werden.
Am vergangenen Freitag haben Schüler aus sechs Klassen der Regener Berufsschule ihre Abschlusszeugnisse erhalten. Darunter waren zehn Absolventen, die für ihre hervorragenden Leistungen Schul-bzw. Staatspreise erhielten. Der stellvertretende Schulleiter Markus Wallner begrüßte eine große Anzahl an Ehrengästen, Schüler, Eltern, Ausbilder und Lehrkräfte. Die feierliche Veranstaltung in der Aula des Berufsschulzentrums wurde musikalisch von der Abschlussschülerin Stefanie Süß und den beiden Lehrkräften Reinhold Wilhelm und Alexander Meindl umrahmt. Stadtpfarrer und Dekan Marco Stangl richtete Segenswünsche an die Absolventen und riet gerade in der heutigen Zeit mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Die Leitende Regierungsschuldirektorin Maria Sommerer gratulierte auch im Namen des Regierungspräsidenten von Niederbayern Rainer Haselbeck und betonte, dass der Weg zum Ziel oft kein leichter sei. Das erlangte Wissen und Können haben die Schüler allen an der Ausbildung Beteiligten zu verdanken. Der Landrat des Landreises Regen Dr. Ronny Raith, untermauerte seine Glückwünsche mit der Erkenntnis „von nix kommt nix“ und bedankte sich bei den Ausbildungsbetrieben für deren Bereitschaft junge Menschen in der Region auszubilden. Die zweite Bürgermeisterin der Stadt Regen Sabrina Laschinger, gab den Schülern mit auf den Weg, mit Freude an die Arbeit heranzugehen, weil dadurch Vieles leichter gelingt. Sie brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass mit dem Neubau des Berufsschulzentrums der Schulstandort Regen erhalten bleibt. Aus Sicht der Schüler blickten Michael Fuchs und Philipp Zinsmeister auf die Berufsschulzeit zurück. Sie schätzten es, dass sie neben der guten Vorbereitung auf das spätere Berufsleben auch die „menschliche“ Seite der Lehrkräfte bei gemeinsamen Firmenbesichtigungen oder der mehrtägigen Berlinfahrt kennenlernen durften. Studiendirektor Uli Rechenmacher führte die Ehrung der Schulbesten durch. Für die 14 Schul- und Staatspreisträger gab es ein von Kollegen der Berufsschule kreiertes Brotzeitbrett, sowie ein graviertes Glas als Zeichen der Wertschätzung. Von Seiten des Förderkreises erhielten die Staatspreisträger einen Geldpreis in Höhe von 50€. Den Staatspreis mit besonderer Anerkennung würdigte die Regierung von Niederbayern zusätzlich mit 75€. Für Schulleiter Oswald Peter war die Abschlussfeier zugleich der letzte Schultag, was für einige Schüler nicht zutreffen wird, wenn sie sich beruflich weiterbilden. Peter riet den Schülern fleißig und selbstbewusst ihren Platz im Leben zu gestalten und Entscheidungen eigenständig zu treffen. Er zeigte sich stolz darüber, dass an seiner Schule nicht nur Wissen und Können vermittelt wird, sondern die Lehrkräfte auch - wenn nötig - als Seelentröster wichtige Arbeit leisten. Nach dem offiziellen Abschluss wurde die Entlassfeier im Kolpingsaal in einem gemütlichen Rahmen fortgesetzt.
Die Schulfamilie des gesamten Berufsschulzentrums kann stolz auf eine herausragende Auszeichnung blicken: Als erste berufliche Schule in Niederbayern ist sie jetzt mit dem Prädikat Silber als Klimaschule Bayern ausgezeichnet worden. Diese Ehrung würdigt das außergewöhnliche Engagement der Schule in den Bereichen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein.
Am pädagogischen Tag der Berufsschule Regen mit ihrer Außenstelle, der Hotelberufsschule Viechtach stand ein zentrales Thema im Fokus: die berufssprachliche Förderung der Schülerinnen und Schüler aller Ausbildungsrichtungen. Angesichts eines besorgniserregenden Trends, dass Schülerinnen und Schüler die deutsche Sprache immer schlechter beherrschen aber auch die Heterogenität der Schülerschaft immer mehr zunimmt, widmete sich die Schulfamilie einer intensiven Fort- und Weiterbildung in diesem Bereich. Im Rahmen der Veranstaltung wurden nicht nur Herausforderungen aufgezeigt, sondern auch innovative Lösungsansätze diskutiert. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz bediente man sich dabei zielgerichtet an Tools für die Erstellung und den Einsatz von Unterrichtsmaterialien mit differenzierten Sprachniveaustufen.
Sprachdefizite als gesamtgesellschaftliche Herausforderung „Die deutsche Sprache ist eine Schlüsselqualifikation für fast alle Berufsfelder“, betonte Oswald Peter bei seiner Begrüßungsrede. Lehrkräfte und Arbeitgeber beklagen zunehmend mangelnde Sprachkompetenzen ihrer Auszubildenden, was nicht nur die Integration in den Arbeitsalltag erschwert, sondern auch langfristige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten einschränkt. Die Berufsschule Regen nimmt diese Problematik ernst und setzt verstärkt auf pädagogische Maßnahmen, um die Sprachkompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern aber auch leistungsstarke Jugendliche zu fordern.
Fachliche Expertise von außen Die Veranstaltung wurde durch Vorträge von Experten zum Thema Berufssprache Deutsch bereichert. Studiendirektor Georg Noll von der Berufsschule Straubing, gleichzeitig Mitarbeiter der Regierung von Niederbayern für den Fachbereich Berufssprache Deutsch, und Studienrätin Andrea Hartl von der Berufsschule Passau, Mitglied des Teams Niederbayern für den Fachbereich Berufssprache Deutsch, teilten ihre Expertise und gaben wertvolle Einblicke in bewährte Strategien zur Vermittlung der Berufssprache insbesondere für besonders sprachschwache Schülerinnen und Schüler. Georg Noll erläuterte in seinem Vortrag die sprachlichen Anforderungen in unterschiedlichen Berufsfeldern und zeigte praxisnahe Wege auf, wie diese in den Unterricht integriert werden können. Die Abteilungen Wirtschaft, Metall und Bau legte ihren Schwerpunkt dabei auf differenziert aufbereitete Texte, sodass diese von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Sprachkompetenzniveaus entschlüsselt werden können. Besonders hob Noll auch die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben hervor: „Nur wenn Schule und Unternehmen an einem Strang ziehen, können wir unsere Auszubildenden optimal fördern.“ Andrea Hartl fokussierte sich in ihrem Workshop auf den Umgang mit Schülern, die enorme Defizite in Bezug auf die deutsche Sprache aufweisen und zum Teil kaum das Sprachniveau B1 erreichen. Sie hatte neben den Schülerinnen und Schülern der Berufsvorbereitung insbesondere die Auszubildenden des Hotel- und Gastgewerbes im Blick, die sie selbst auch in der BS1 in Passau unterrichtet. Dabei sind Methoden aus dem Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ von zentraler Bedeutung. Sie stellte dabei interaktive Ansätze vor, bei denen Lernende ihre sprachlichen Fähigkeiten direkt im fachlichen Kontext anwenden können.
Innovation durch Künstliche Intelligenz Ein besonderer Schwerpunkt der Fortbildung lag auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (Fobizz, ToTeach) im Deutsch- und Fachunterricht. Die Referenten zeigten, wie KI-Tools nicht nur die Differenzierung im Unterricht erleichtern, sondern auch individualisiertes Lernen fördern können. Von automatisierten Feedback-Systemen bis hin zu sprachfördernden Apps – die Möglichkeiten der digitalen Helfer sind vielfältig. „KI bietet uns die Chance, Schülerinnen und Schüler gezielt dort abzuholen, wo sie stehen“, erklärte Georg Noll. Gleichzeitig wurde jedoch betont, dass der Einsatz solcher Technologien kein Ersatz für die persönliche Betreuung durch Lehrkräfte ist, sondern eine Ergänzung darstellen sollte.
Praktische Umsetzung im Schulalltag Im Anschluss an die Vorträge setzten sich die Lehrkräfte in Workshops mit der praktischen Anwendung der vorgestellten KI auseinander. Dabei wurden eigene Materialien weiterentwickelt, die unmittelbar im Unterricht verwendet werden können. Einige Teilnehmer äußerten sich begeistert über die Vielfalt der Ansätze: „Der pädagogische Tag hat uns nicht nur neue Impulse gegeben, sondern auch gezeigt, wie nützlich und einfach in der Anwendung KI zur Individualisierung und Differenzierung sein kann“, so Alexander Weber von der BS Regen.
Blick in die Zukunft Die Berufsschule Regen hat mit dieser Veranstaltung einen wichtigen Schritt unternommen, um den Herausforderungen der Sprachförderung noch aktiver zu begegnen. Neben der kontinuierlichen Fortbildung des Kollegiums soll auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern und Zubringerschulen intensiviert werden, um innovative Ideen zur Sprachförderung gemeinsam umzusetzen. „Unser Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Anforderungen der Berufswelt vorzubereiten. Sprachkompetenz ist dabei der Schlüssel zum Erfolg“, resümierte Annette Bauer von der Schulleitung des BSZ Regen abschließend. Mit einem klaren Fokus auf Sprache, Praxisnähe und Innovation zeigt die Berufsschule Regen mit ihrer Außenstelle, der Hotelberufsschule Viechtach, dass sie bereit ist, Verantwortung für die Zukunft ihrer Lernenden zu übernehmen – und damit auch für die Zukunft der Arbeitswelt.