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Auf sie wartet der Arbeitsmarkt sehnsüchting - Abschlussfeier an der Berufsschule


Schulleben Berufsschule

Den Satz des Nachmittags hat wohl Leonhard Bayerer ausgesprochen. Der frischgebackene Industriemechaniker sprach bei der Zeugnisverleihung für seine 64 Mitschülerinnen und Mitschüler und meinte: „Mia hamma an Haffe midgmocht.“ Und damit meinte er nicht nur die Berlinfahrt der Industriemechaniker, sondern eher die vergangene Berufsschuljahre. Der Jahrgang, der am Donnerstag in der Berufsschule Regen verabschiedet worden ist, arbeitete und lernte über viele Monate noch im Corona-Modus, „bis ma Corona dann beendet ham“, wie Bayerer meinte.
Schick gemacht hatten sich die Absolventen, viele waren in Dirndl oder Lederhose gekommen. Und wie stellvertretender Schulleiter Markus Wallner in der Begrüßung meinte, hätten die Absolventen jetzt etwas wirklich Handfestes in Händen, eine abgeschlossene Berufsausbildung, „und die meisten können sich den Arbeitgeber aussuchen“, wie er sagte. Nicht ganz unwichtig in Zeiten, „die unsicher sind wie schon lange nicht mehr“, wie Wallner auch sagte.
Sicher ist in der Berufsschule bei den Abschlussfeiern auch, dass sie musikalisch hochwertig umrahmt werden. Das Lehrerduo Reinhold Wilhelm und Alexander Meindl, beide mit Gitarre und Gesang, harmoniert meisterlich.
Dass der Landkreis Regen auf die Berufsschulausbildung großen Wert legt, das betonte Landrätin Rita Röhrl. Sie konnte sogar genau beziffern, wie hoch dieser Wert ist: 65 Millionen Euro. So viel investiert der Landkreis in den Neubau der Berufsschule. „Im September wird Spatenstich sein“, kündigte sie an und überraschte damit Schulleiter Oswald Peter, der mit einem späteren Baubeginn gerechnet hatte.
„Ich gratuliere Euch dazu, dass Ihr heiß begehrt seid auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Regens Bürgermeister Andreas Kroner. Die Tatsache, dass qualifizierte Arbeitskräfte gefragt sind, wird auch dazu führen, dass sie sich manchmal entscheiden müssen: Raus in die Welt oder hierbleiben? Arbeitsplatzwechsel, um mehr Geld zu be kommen, oder dem Arbeitgeber treu bleiben? „Holt Euch in solchen Situationen Rat ein“, riet ihnen Schulleiter Oswald Peter in seiner Abschlussrede, und weiter: „Aber entscheidet dann alleine.“ Und er meinte, dass man bei vielen Entscheidungen durchaus auf sein Bauchgefühl hören solle. Einen großen Dank sprach Peter den zwei Mitarbeiterinnen im Sekretariat der Berufsschule aus, Andrea Kreitmayr und Birgit Segl, die auch für die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren immer ein offenes Ohr gehabt hätten.
Und nach den Ansprachen kam der ersehnte Moment: Zeugnisverleihung. Mehr als das Zeugnis, nämlich Buchgeschenke bzw. einen kleinen Scheck gab es für die Schulbesten, sowie für die Staatspreisträger (Note 1,5 und besser) und für die Absolventen, die den Staatspreis mit besonderer Anerkennung erzielten. Das waren Christina Steinbauer und Christoph Wengenmeier, die beide mit der Traumnote 1,0 abschlossen.

PNP vom 22.07.2023


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