Industriemechaniker der Abschlussklasse der Berufsschule Regen erkunden Ausbildungsbetriebe
Um ihren beruflichen Horizont zu erweitern, besuchten die Schülerinnen und Schüler einer Industriemechaniker – Abschlussklasse der Berufsschule Regen zwei Ausbildungsbetriebe im Landkreis Regen. Zusammen mit ihrem Klassenlehrern Michael Seigner und seinem Kollegen Uli Rechenmacher ging es in diesem Schuljahr nach Kirchberg.
Ziel des Besuchs waren die in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelten Firmen Mesutronic GmbH und CNC Dreh- und Frästechnik Klose GmbH & Co.KG.
Die Firma Mesutronic stellt vor allem Geräte und Systeme zur Erkennung von Fremdkörpern her. Diese Geräte werden beispielsweise in der Lebensmittel-, Pharma- oder Holzindustrie eingesetzt. Nach einem interessanten Vortrag durch den Ausbildungsleiter folgte eine ausführliche Führung durch das Werk. Dabei konnten den SuS die internen Abläufe nähergebracht werden.
Im Anschluss wurde die Schülergruppe vom Geschäftsführer und den zuständigen Meistern der benachbarten Firma Klose empfangen. Umfangreiche Informationen zur CNC – Zerspanung wurden dabei den SuS weitergegeben. Da das Thema CNC – Fertigung in vielen Ausbildungsbetrieben im Landkreis Regen eine große Rolle spielt, stieß dieses Thema auf breites Interesse.
Kurz vor der Abschlussprüfung wurde so der Horizont der SuS erweitert. Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnten alle Erlebnisse des Tages nochmal ausführlich besprochen werden.
Abschlussfeier der Berufsintegrationsklassen
In einer kleinen Feierstunde mit der Schulleitung, ihren Lehrkräften und mit ihren Betreuern und Dozenten der VHS, erhielten die Regener Schüler/innen der Berufsintegrationsklassen 22/23 ihre Abschlusszeugnisse. Fast alle Teilnehmer erreichten mit ihrem Zeugnis die Berechtigung des erfolgreichen Mittelschulabschlusses und setzten sich damit einen wichtigen Grundstein für das weitere berufliche Leben. Auch das B1 Sprach-Diplom der DSD I PRO Prüfung des Kultusministeriums konnte erfreulicherweise einigen Teilnehmern der Berufsintegrationsklassen überreicht werden.
Auf sie wartet der Arbeitsmarkt sehnsüchting - Abschlussfeier an der Berufsschule
Den Satz des Nachmittags hat wohl Leonhard Bayerer ausgesprochen. Der frischgebackene Industriemechaniker sprach bei der Zeugnisverleihung für seine 64 Mitschülerinnen und Mitschüler und meinte: „Mia hamma an Haffe midgmocht.“ Und damit meinte er nicht nur die Berlinfahrt der Industriemechaniker, sondern eher die vergangene Berufsschuljahre. Der Jahrgang, der am Donnerstag in der Berufsschule Regen verabschiedet worden ist, arbeitete und lernte über viele Monate noch im Corona-Modus, „bis ma Corona dann beendet ham“, wie Bayerer meinte.
Schick gemacht hatten sich die Absolventen, viele waren in Dirndl oder Lederhose gekommen. Und wie stellvertretender Schulleiter Markus Wallner in der Begrüßung meinte, hätten die Absolventen jetzt etwas wirklich Handfestes in Händen, eine abgeschlossene Berufsausbildung, „und die meisten können sich den Arbeitgeber aussuchen“, wie er sagte. Nicht ganz unwichtig in Zeiten, „die unsicher sind wie schon lange nicht mehr“, wie Wallner auch sagte.
Sicher ist in der Berufsschule bei den Abschlussfeiern auch, dass sie musikalisch hochwertig umrahmt werden. Das Lehrerduo Reinhold Wilhelm und Alexander Meindl, beide mit Gitarre und Gesang, harmoniert meisterlich.
Dass der Landkreis Regen auf die Berufsschulausbildung großen Wert legt, das betonte Landrätin Rita Röhrl. Sie konnte sogar genau beziffern, wie hoch dieser Wert ist: 65 Millionen Euro. So viel investiert der Landkreis in den Neubau der Berufsschule. „Im September wird Spatenstich sein“, kündigte sie an und überraschte damit Schulleiter Oswald Peter, der mit einem späteren Baubeginn gerechnet hatte.
„Ich gratuliere Euch dazu, dass Ihr heiß begehrt seid auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Regens Bürgermeister Andreas Kroner. Die Tatsache, dass qualifizierte Arbeitskräfte gefragt sind, wird auch dazu führen, dass sie sich manchmal entscheiden müssen: Raus in die Welt oder hierbleiben? Arbeitsplatzwechsel, um mehr Geld zu be kommen, oder dem Arbeitgeber treu bleiben? „Holt Euch in solchen Situationen Rat ein“, riet ihnen Schulleiter Oswald Peter in seiner Abschlussrede, und weiter: „Aber entscheidet dann alleine.“ Und er meinte, dass man bei vielen Entscheidungen durchaus auf sein Bauchgefühl hören solle. Einen großen Dank sprach Peter den zwei Mitarbeiterinnen im Sekretariat der Berufsschule aus, Andrea Kreitmayr und Birgit Segl, die auch für die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren immer ein offenes Ohr gehabt hätten.
Und nach den Ansprachen kam der ersehnte Moment: Zeugnisverleihung. Mehr als das Zeugnis, nämlich Buchgeschenke bzw. einen kleinen Scheck gab es für die Schulbesten, sowie für die Staatspreisträger (Note 1,5 und besser) und für die Absolventen, die den Staatspreis mit besonderer Anerkennung erzielten. Das waren Christina Steinbauer und Christoph Wengenmeier, die beide mit der Traumnote 1,0 abschlossen.
PNP vom 22.07.2023
Theater, Tanz und Fußball für Vielfalt
„Bunte Woche“ am Berufsschulzentrum Regen kommt an
Schon zum zweiten Mal haben Schüler und Schülerinnen und Lehrer am Berufsschulzentrum Regen eine „Bunte Woche“ organisiert,um aus der Vielfalt an Schülern aus 47 Nationen eine stärkere Gemeinschaft zu bilden. Den Auftakt bildete die Berliner Theatergruppe Radiks.Das mobile Ensemble thematisierte mit dem Theaterstück „Wir waren mal Freunde“ Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Freundschaft.
Die Schauspieler Anne Vital und Max Neumann zeigten Lebensentwürfe junger Menschen mit unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft. Die Protagonisten des Stückes blicken gemeinsam mit den Zuschauern zurück in die Vergangenheit und in die Gegenwart von vierFreunden, die sich allmählich voneinander entfernen.
Sie suchen und geben Antworten: Warum haben wir so unterschiedliche Vorstellungen von Ehre, Religion, Herkunft und sozialem Status entwickelt? Erlauben uns diese „Werte“, uns gewaltbereit und respektlos einander gegenüber zu verhalten? Haben wir so eine Zukunft? Die Hauptrolle in dieser Kriminalgeschichte war der sechzehnjährige Joscha, der einen Obdachlosen aus einem brennenden Asylbewerberheim rettete.Der aber, aufgrund seiner Biografie, anschließend verdächtigt wurde, den Brand gelegt zu haben. In einer Art Krimigeschichte wird geschildert,wie sich Freunde aus der Grundschulzeit später aufgrund von Vorurteilen voneinander entfernen.
In der anschließenden Diskussion zeigten sich Zuschauer teilweise berührt, weil sie ähnliche Erfahrungen durchlaufen haben. Andere dagegenwollten von den beiden Schauspielern wissen, wie lange man braucht, um diese Rolle auswendig zu lernen.
Mit ihrem Schlusssatz „Wir müssen aufeinander zugehen – sonst haben wir keine Chance“ leiteten Vital und Neumann die Bunte Woche amBerufsschulzentrum in treffender Weise ein. Organisiert durch Oberstudienrätin Britta Naaf, ermöglicht die Projektwoche in vielerlei Hinsicht ein„Aufeinander zugehen“.
Ein „Aufeinander zugehen“ war im wahrsten Sinn des Wortes der HipHop-Workshop. Schüler aus verschiedenen Klassen und Nationen tanz-ten, hüpften, schwitzten und lachten zusammen bei dem von Nicole Asam geleiteten Tanzworkshop. „Zwei Schritte rückwärts, einer seitwärts,Arme hoch“, die Ansagen und die Musik schallten fast durchs ganze Schulhaus, so dass selbst Tanzmuffel in den Klassenzimmern Bewe-gungslust verspürten. Am Ende der zwei Stunden klappten die Drehungen, die Schritte wurden schneller und es stand schon eine auftrittsreife Choreographie.
Eine weiteres „Aufeinander zugehen“ war das Fußballspiel am Nachmittag auf dem Sportplatz der Mittelschule. Bei brütender Hitze kämpftendrei Mannschaften, gebildet aus Lehrern und Schülern, gegeneinander. Die Organisatorin des Spiels, Caroline Zehrer, Schülerin aus der EH10 a, hatte alles unter Kontrolle, so dass sie nach den fairen und spannenden Spielen die Siegerehrung durchführen konnte. Finanziert wurdedas Programm des Tages aus den Töpfen des Fördervereins der Berufsschule und von der Initiative „Demokratie leben“.
PNP vom 26.06.2023