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Türöffner und Orientierungsmöglichkeit


Schulleben Fachoberschule

Vier Schüler erzählen von ihren Erfahrungen im ersten und zweiten Jahr an der FOS in Regen.

Der Besuch der Fachoberschule nach dem Mittleren Schulabschluss ist ein Türöffner. Gerade auch für Schülerinnen und Schüler, deren berufliche Vorstellungen bisher noch nicht gereift sind, bietet die FOS eine sinnvolle Orientierungsmöglichkeit, die zudem mit einem höheren Schulabschluss belohnt wird.
Zwischen drei Ausbildungsrichtungen kann man an der FOS Regen wählen. Im Rückblick fühlen sich Emma Wenig, Jojo Handels, Johannes Wolf und Anna Ernst in ihrer Zweigwahl jeweils bestätigt. Auch der Bus nach Regen findet guten Zuspruch. Der Wechsel von der Realschule an die FOS fiel dem einen leichter als dem anderen, ebenso der 14tägige Wechsel in die Berufswelt zum Praktikum. Insgesamt empfanden aber alle vier ihr Praktikum als große Orientierungshilfe im Hinblick auf ihre spätere Berufswahl, denn nach der 10. Klasse wussten sie noch nicht genau, in welche berufliche Richtung es gehen soll. Die Tendenz hat sich bei manchen durch das Praktikum bestätigt, bei anderen nicht. So konnte einem Ausbildungsabbruch oder der Wahl des falschen Studiengangs schon in der Schule vorgebeugt werden.

Emma Wenig, 17, Viechtach, 12. Klasse, Sozialzweig

„Das Lernen ist an der FOS ein anderes, doch die Umstellung gelang sehr gut“ denkt Wenig an die elfte Klasse zurück. Die Viechtacherin wechselte von der FOS Deggendorf zur FOS Regen. „Der Bus nach Regen fährt um 7 Uhr, der nach Deggendorf schon um 6:30.“ Dadurch spart sie sich täglich 30 Minuten. Zu ihrem Praktikum an einer Grundschule: „So nervenaufreibend habe ich mir den Lehr- oder Erzieherberuf nicht vorgestellt!“, gibt sie offen zu. Mit Menschen möchte sie unbedingt beruflich arbeiten, jedoch nicht als Lehrer oder Erzieher, wie sie nun weiß.

Jojo Handels, 18, Asbach, 12. Klasse, Sozialzweig

Ihr Praktikum absolvierte die Schülerin bei einem Ergotherapeuten in Viechtach. Hier wurde ihr bewusst, wie vielfältig dieser Beruf sein kann und von Physiotherapie bis zu Arbeit mit an ADHS leidenden Kindern geht. „Ich habe dort so viel Tolles erlebt, ich kann gar nicht sagen, was mir am besten gefiel!“, überlegt sie. Langsam kristallisierte sich während der Praktikumswochen heraus, dass ihr Interesse vornehmlich der Psychologie des Menschen gilt und Jojo nun ein Studium in diesem Bereich anstrebt. Sowohl die Umstellung von der Realschule an die FOS, als auch der 14tägige Wechsel von Praktikum und Schule war anfangs überraschend, aber sie gewohnte sich rasch dran.

Johannes Wolf, 16, Prackenbach, 11. Klasse Technischer Zweig

Vor allem der elektrotechnische Bereich interessiert den Schüler, der für seinen 1,0 Notenabschluss an der Viechtacher Realschule von der Regierung von Niederbayern geehrt wurde. Ihm gefällt es, Einblick in verschiedene Arbeitsabläufe zu bekommen, da ihm das eine große Hilfe bei der Berufsorientierung ist. „Vor der FOS hatte ich noch keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen will. Hier schnupperte ich in den Schulwerkstätten in viele Berufe rein. Dadurch habe ich jetzt eine ziemlich genaue Vorstellung, welchen Beruf ich ergreifen möchte!“ So liebäugelt er mit einem Studium der Elektrotechnik und vielleicht einer Bewerbung in der Geodäsie Station in Wettzell, wo er sein nächstes Praktikum machen möchte. Ihm bereitete die Umstellung auf die FOS keinerlei Probleme. Ein Problem bereitet ihm nur, wie er von Prackenbach täglich nach Viechtach und zurückkommt, denn der Bus fährt täglich erst ab Viechtach.
Sonderstellung des technischen Zweiges
Die Schüler des technischen Zweiges sind pro Halbjahr nur eine Woche in einem externen Betrieb als Praktikanten. Stattdessen absolvieren sie das Praktikum hauptsächlich in den schuleigenen Werkstätten der Fachoberschule und Berufsschule Regen. Dies hat den Vorteil, dass sie unter ständiger Anleitung durch die Fachlehrkräfte der Berufsschule wirklich an Maschinen arbeiten dürfen, deren Benutzung aus Sicherheitsgründen in Firmen nicht erlaubt wäre. So ist es für die Techniker der FOS möglich, auch an Fräs- und Drehmaschinen in die Metallbearbeitung einzusteigen oder an Kreissägen und anderen Maschinen für die Holzverarbeitung einen Einblick in die Bautechnik zu erhalten. Im Elektropraktikum steht neben dem Kennenlernen klassischer Elektroinstallationen zudem eine Automatisierungsanlage zur Verfügung, an der mittels SPS Programmierung ein Einblick in die Steuerungstechnik möglich wird. Für das Firmenpraktikum sucht sich jeder Schüler dann einen Praktikumsbetrieb, dessen Portfolio am besten zu den kennengelernten Bereichen Holz, Bau, Metall und Elektrotechnik passt.

Anna Ernst, 17, Langdorf, 11. Klasse, Wirtschaftszweig

Für ihren herausragenden Realschulabschluss wurde sie von der Regierung von Niederbayern ebenso ausgezeichnet. Anna macht ihr Praktikum derzeit im Landratsamt Regen, wo sie verschiedene Abteilungen kennen lernen kann. Im zweiten Halbjahr leistet sie es bei einem Rechtsanwalt ab. Die Schülerin denkt über ein Jurastudium nach, vielleicht gekoppelt mit einer Beamtenlaufbahn. Der größere Lernumfang der FOS im Vergleich zur Realschule ist in ihren Augen gut zu schaffen. Durch die Praktika liegen zwar Schulaufgaben und Kurzarbeiten manchmal zeitlich eng - aber auch das kann man sicher gut schaffen.
Dublin nach Pfingsten:
Nach Pfingsten reist Anna im Rahmen des Erasmus Programms für zwei Wochen nach Dublin. „Man kann dort interessante Erfahrungen sammeln, selbstständig werden und auch Englisch von Muttersprachlern lernen.“, freut sich die 17-Jährige. Zwei Lehrkräfte begleiten zehn FOS Schüler, die sich darum beworben haben, nach Dublin. Sie leben dann bei Gasteltern, belegen einen Sprachkurs, machen ein Betriebspraktikum und können ihre Freizeit nutzen, um zusammen mit der Gastfamilie oder den Lehrern Ausflüge in Irland zu unternehmen.

Lehrer und Schüler im Gespräch

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